Mittwoch, 10. November 2010

Gedanken über ein Problem...

Lange ist es her seit ich zum letzten mal gebloggt habe und als ich dann heute meine letzten paar Einträge durchlas wurde mir einiges klar.
Zum einen, dass ich wohl sehr lange sehr beschäftigt oder einfach unmotiviert war und zum anderen, dass ich keine Ahnung habe worüber ich schreiben soll.

Dann rekonstruierte ich meinen Tagesablauf in der Hoffnung auf einen Spannenden Ansatz zu stossen. Et voilà! Ivan der Vergewaltiger!

Es ist unglaublich was ein Plakat auslösen kann! Jedes mal wenn ich ein Schaf sehe oder einen kräftig gebauten Mann in Unterhemd, verspüre ich den Drang jemanden zu erschlagen. Ob die Macher des Plakats dies beabsichtigen sei dahingestellt. Eines ist jedenfalls klar. Das Plakat verhetzt und löst Emotionen aus.

Ich denke es ist klar worüber ich schreibe.

Die glorreiche Ausschaffungsinitiative.

Der klägliche Versuch ein Problem zu lösen, indem man es verdrängt (bzw. ausschafft).

Das Werk einer rechtskonservativen Partei, die mittels Angstmacherei versucht "Die Bevölkerung für ein Problem zu sensibilisieren.". Und es funktioniert. Die Menschen haben wirklich Angst. Sie fürchten sich vor den besagten "schwarzen Schafen" (die rein metaphorisch zu verstehen sind) und trauen sich nachts nicht mehr aus dem Haus. Schliesslich könnte ja plötzlich ein Vergewaltiger auftauchen oder eine Bande krimminelle Jugendliche.

Auch wenn es vielleicht so wirkt, meine ich das keineswegs ironisch oder sarkastisch.
Diese schwarzen Schafe gibt es. So wie es auch Vergewaltiger und kriminelle Jugendliche gibt. Der Unterschied zwischen meiner Sicht der Dinge und derjenigen, der Initianden der Ausschaffungsinitiative ist, dass ich dabei nicht zwischen Schweizer und Ausländer unterscheide.

Ein Vergewaltiger bleibt ein Vergewaltiger, auch wenn er schweizerischer Abstammung ist. Und auch kriminelle Jugendliche werden durch den schweizer pass nicht minder kirminell. Das Problem sind also nicht die kriminellen Ausländer, sondern die Kriminalität an sich. Und die bekämpft man nicht indem ein Teil der Delinquenten aus dem Land "gegangen wird".

Man kann das Problem auch durch ein Experiment erklären:

Man nehme einen Kübel und stelle ihn unter den Wasserhahn...

drehe den Wasserhahn auf...

und versuche nun den Kübel am überlaufen zu hindern.

Wer das ausprobiert wird bald feststellen, dass es nichts nützt mit einem Becher wie besessen Wasser zu schöpfen (bzw. auszuschaffen). Die effektivere Lösung ist es, den Hahn zu zu drehen.

Und für die, die die Metapher nicht verstanden haben: Die Lösung ist Kriminalität zu verhindern.

Wie verhindert man Kriminalität?

Auch hier gibt es diverse Möglichkeiten. Zum einen kann man nach den Gründen für die Kriminalität suchen und anschliessend entsprechend reagieren und die kriminelle Energie stoppen bevor sie auftritt,

oder man schafft die Gesetze ab (bzw. aus)

Weil die zweite Möglichkeit in einem Rechtsstaat nicht wirklich Sinn macht, ist die erste Variante vorzuziehen.

Der Grund für Kriminalität:

Den gibt es nicht. Allerdings ist das häufigste Motiv des Durchschnittskriminellen die Unzufriedenheit mit einer Situation. Sei es das Gefühl ungerecht behandelt zu werden oder das liebe Geld. Oft stehen solche Leute an einem sozialen Abgrund.

Die entsprechende Reaktion:

Es muss ein Umfeld geschaffen werden, das auch sozial schwächeren Mitmenschen die Möglichkeit bietet sich zu etablieren (bzw. zu integrieren). Die Bevölkerung muss durchmischt werden. Das Bildungsniveau und die Anforderungen der Arbeitgeber müssen angepasst werden. Und zuletzt muss präventiv auf kriminelle Energieen eingewirkt werden, beispielsweise durch Konfliktmanagement-Unterricht an Schulen, Anti-Agressions Trainings und kulturellen Austausch. Dies wird sowohl auf ausländische, als auch auf schweizerische Jugendliche eine stark kriminalitätshemmende Wirkung haben (und wäre obendrein eh noch günstiger als grosse Gefängnisse oder ständige Ausschaffungsprozesse).

Zu guter Letzt möchte ich meine Toleranz zum Ausdruck bringen gegenüber dem schweizer Stimmvolk. Was auch immer entschieden wird in dieser Angelegenheit ist der Wille des Volkes und ich respektiere das. Dieser Eintrag widerspiegelt lediglich meine eigene Meinung.

Ich hoffe zum Nachdenken angeregt zu haben und entschuldige mich für eventuelle Rechtschreibfehler, die "in den Augen weh tun". (Es ist ja auch schon spät :-) )

Gute Nacht!

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